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Tagesanzeiger

12.6.2007

Schrebergarten-Kunst aus dem Untergrund

Hoch oben, fast am Waldrand des Zürichbergs, wächst noch bis zum 7. Juli Kunst:

Auf der Parzelle 222 des Familiengartenareals Susenberg (gleich links vom Eingang Hanslinweg) hat Christoph Schneider zwölf Künstlerinnen und Künstler auf seinen Pflanzblätz eingeladen. «Blicke ins geordnete Grün» heisst die Ausstellung. Maurice Maggi (dem Zürich die Malvenblüten um Strassenbäume verdankt) hat «Elmars Traum eines Gemüsebeets» angepflanzt: eine Blockrandbebauung mit Krautstiel, eine Artischocken-City mit aufgestängelten Lauch-Hochhäusern und Slum-Rändern aus altem Federkohl. Die Fahne über der Parzelle zeigt eine gefesselte Mohnblüte von Barbara Müller. Benjamin Gerwoll-Ronca und Marion Ronca haben den Boden abgetragen, als suchten sie dort nach archäologischen Schichten. Auf einem Rasenstück steht ein Gerät von Patrick Hari, das zum Spielen anregt – das aber auch an die erzieherischen Foltergeräte des Kleingartenerfinders Daniel Gottlob Moritz Schreber erinnert. «Blicke ins geordnete Grün» vereinigt Witz, Sinn und Widersinn auf still-subversive Art (weitere Infos unter http://schrebergarten07. hgkz.ch). Die Ausstellung ist von Freitag bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr, zu sehen. Am nächsten Wochenende zeigt das Kino Riffraff Filme zum Thema Garten. (DS)

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