Schon 1984, als Guerilla-Gardening hierzulande noch alles andere als ein gängiger Begriff gewesen war, streifte Maggi nachts durch Zürichs Strassen und säte – gegen das städtische Grau ankämpfend – in Baumrabatten oder an Strassenrändern Malven aus. Und Zürich erblühte und rätselte: Wer ist der nächtliche Gärtner?
Vor etwa fünf Jahren dann schrieb Maggi das Kochbuch «Die essbare Stadt». Darin tischt er neben Malvensamen lauter essbare Stadtpflanzen auf: Lindenblätter, Eibenbeeren, Brennnesseln oder Schlüsselblumen.
In den letzten Jahren sei die Artenvielfalt innerhalb der Städte eher grösser geworden, sagt Maurice Maggi. Den Grund dafür, sieht der Pflanzenkenner in unserer Landwirtschaft. Monokolturen, Überdüngung und der frühe Rückschnitt von Hecken und Wiesen, nehme vielen Pflanzen den Lebensraum. «Diese vertriebenen Pflanzen», ziehen sich dann mehr und mehr zurück und finden in der Stadt, zum Beipiel auf Brachland oder an entlang von Eisenbahngeleisen Asyl».
Buch-Tipp: «Die essbare Stadt», von Maurice Maggi, AT Verlag
Moderation: Stefan Siegenthaler, Redaktion: Maja Brunner